Eine gute Haltung haben und Zuhören wollen und können hängen für mich zusammen. Sie beeinflussen sich gegenseitig. Eine stabile, innere Haltung baut sich durch innehalten auf. Beim Innehalten gelingt es, die eigenen Antworten zu finden um sich seiner Rolle klarer zu werden: Was sind meine Ziele, Aufgaben, Verantwortungen und Erwartungen? Was will ich? Und wozu will ich das? Was ist mir wertvoll, was sind meine Werte für die Zusammenarbeit und Führung – wie möchte ich diese gestalten?
Um die eigene innere Haltung zu finden, benötigen wir ein tiefes inneres Zuhören, ein Antworten finden in uns – statt dass sie jemand anderes für uns beantwortet. Natürlich kann eine andere Person uns Hinweise geben, Prinzipien darstellen, Fragen strukturieren und stellen – doch die wirklich richtigen und persönlich stimmigen Antworten weiß und findet nur die Person selbst, die die Fragen stellt. Denn du bist der einzige Mensch, der die Expertin für ihr eigenes Leben und den Alltag ist.
Je klarer und demnach stabiler dann die eigene Rolle ist, umso offener und tiefer kann ich anderen Menschen zuhören – wenn es mich denn wirklich interessiert, wie es der anderen Person geht und was sie allgemein, zur Zusammenarbeit oder zu einem gemeinsamen Projekt beschäftigt. Umso eher werde ich ruhig bleiben, wenn es konfliktär und unstimmig ist, wenn Widerstand da ist. Weil ich klar in der Ausrichtung bin, weil ich weiß, dass Widerstand und Konflikte „normal“ sind und dazu da sind, geklärt zu werden – statt mich der Illusion hinzugeben, dass Zusammenarbeit immer konstruktiv, fröhlich und positiv ist. Eine innere Haltung stabilisiert, Zuhören gibt Flexibilität und entspannt. Mit Zuhören liegst du immer richtig, ganz im Sinne der Theorie U „erst zuhören, dann führen“. Auch in der Selbstführung. In diesem Sinne: nur Mut zum Innehalten.