„Innehalten ist auch eine Haltung“ sage ich oftmals in Workshops. Denn eine Haltung entsteht eher beim Innehalten und weniger wenn wir durch unser Leben hetzen. Und innezuhalten in unserer schnelllebigen Welt und (zumindest innerlich) einen Schritt zurückzutreten ist nicht mehr selbstverständlich. Deshalb: Innehalten ist auch eine Haltung. Damit sagen wir bewusst „Stop“, „Nein.“ bzw. „Halt“ zum schnellen Rhythmus, zum einfach weiter so in der Informations- und Meetingflut.
Ich bin überzeugt, dass wir umso mehr ein Innehalten, ein Anhalten benötigen, je verrückter und schnelllebiger uns das Leben vorkommt. Sonst werden wir von all den Ablenkungen und Informationen weggesogen und werden gelebt und gearbeitet. Ich höre von sehr vielen Teilnehmenden immer wieder, dass sie vor lauter Besprechungen kaum zum Arbeiten kommen. Und dass Meetings nur in ganz wenigen Fällen effektiv sind. Vielmehr sind ergebnislose Besprechungen die Regel. Oder ziellose Diskussionen.
Als Facilitatorin ist mir wichtig, immer mal wieder Momente des Innehaltens in einem Workshop oder auch nur in einem Abstimmungstermin zu integrieren. Damit meine ich Fragen, die zum Innehalten anregen und keine Atemtechniken.
Zum Beispiel:
- Wenn ihr mal auf die letzten 30 Minuten eurer Diskussion zurückschaut – wie konstruktiv und wirksam fandet ihr euch?
- Bevor ihr weiter diskutiert: Was ist denn das Ziel hinter dem Ziel, was wollt ihr erreichen – wozu ist das wichtig?
Insbesondere die letzte Frage finde ich auch für die eigenen Aufgaben hilfreich: Wozu mache ich das und was ist dabei wichtig?
In diesem Sinne wünsche ich ein erholsames Wochenende. Mit Momenten des Innehaltens, einfach mal anhalten, nichtstun, einatmen, ausatmen, den Kontext sowie das Große Ganze sehen, das Gute sehen.